Mit Schwimmen & Co. halten Sie Ihre Knie lange fit
Die gute Nachricht zuerst: Jeder kann selber viel für die Gesundheit seiner Knie tun. Einige Auslöser von Knieproblemen haben wir zwar nicht in der Hand – etwa das Alter, das zu Abnutzungserscheinungen in den Gelenken führt, oder eine genetische Veranlagung für empfindliche Gelenkknorpel. Aber selbst dann lassen sich Erkrankungen wie Knorpelschäden und Arthrose oder auch eine gewisse Verletzungsanfälligkeit der Knie durch zahlreiche Maßnahmen gezielt positiv beeinflussen – und sogar hinauszögern.
Bewegung, Ernährung und das Vermeiden von Übergewicht – das sind die drei Trümpfe, mit denen Sie Ihre Knie fit halten können. Unser größtes Gelenk ist ein Dreh-Gleit-Scharniergelenk, das viele Bewegungen ermöglicht. Dahinter steckt ein komplexes Zusammenspiel von Muskeln, Bändern, Sehnen und Knorpeln, das wie ein Automotor funktioniert – solange alle beteiligten Komponenten intakt sind. Doch bei der kleinsten Störung, etwa durch Unfall oder Überlastung, entsteht eine Dysbalance in der fein abgestimmten Mechanik. Eine Reizung, ein Schaden oder eine Erkrankung des Knies kann die Folge sein.
Es gilt also, das sensible Konstrukt Knie pfleglich zu behandeln und zu schützen. Und das geht am besten durch regelmäßige Bewegung – moderat ausgeführt, profitiert sogar ein bereits degenerierter Knorpel davon.
Körperliche Aktivität gibt Ihren Knien in vieler Hinsicht Kraft
• Starke Muskeln schützen, entlasten und stabilisieren die Knie. Wer die Muskulatur rund um seine Knie durch körperliche Aktivität oder gar gezielte Kraftübungen trainiert, ist auch gegen Verletzungen besser geschützt. In vielen Fällen kann eine gestärkte Kniemuskulatur sogar nach einem Kreuzbandrisse das Gelenk noch so stabil halten, dass eine Operation nicht unbedingt nötig ist.
• Powerfood für die Knie. Aktivität fördert die Produktion von Gelenkflüssigkeit – und die ist echter Balsam für die Knie: Einmal ermöglicht sie als Schmiermittel das reibungslose Gleiten der Gelenkknorpel bei allen Bewegungen. Zum anderen versorgt sie die Knorpel und Menisken mit notwendigen Nährstoffen und Sauerstoff. Darum ist Schonung, gerade auch bei einem bereits geschädigten Knie, selbst bei beginnender Arthose, Gift fürs Gelenk: Denn dann wird es nicht mehr genügend „gefüttert“ – was eine Verletzung, fortschreitende Abnutzung oder Knieerkrankung nur weiter fördert.
• Kraft für alle Zellen. Bewegung bringt den gesamten Stoffwechsel unseres Organismus in Schwung – ein Jungbrunnen für alle Körperzellen. Sie profitieren von einer Extraportion Sauerstoff sowie wertvollen Nährstoffen. Das kommt auch allen Strukturen der Knie zugute.
• Verbesserung der Beinachse. 30 Prozent der Arthrose-Diagnosen haben eine Fehlstellung der Beine als Auslöser. Denn X- und O-Beine führen zu einer verstärkten Abnutzung des Knorpels auf der Innen- oder Außenseite des Knies. Durch spezielle Übungen aber kann man die Fehlstellung, vor allem X-Beine, oft korrigieren. Die lernt man am besten von einem erfahrenen Physiotherapeuten, zu dem Sie Ihr Orthopäde überweist. Auch viele Fitnessstudios und Sportvereine bieten spezielle Beinachsenkurse an, beispielsweise unter Namen wie „Special Leg Work-out“ oder „Beinschule“. Entscheidend ist ein kombiniertes Training von Hüft-, Knie- und Fußgelenken.
Wer dazu noch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtet – mit viel frischem Gemüse, Obst, gesunden Ölen, Fisch und eher maßvoll Fleisch, Zucker und fette Lebensmittel genießt –, unterstützt nicht nur seine gesamte Gesundheit, sondern auch die seiner Gelenke. Auf diese Weise lässt sich auch das Gewicht leichter regulieren. Denn zu viele Kilos auf der Waage überfordern die Knie. Wissenschaftler haben dafür eine einfache Formel gefunden: Bereits fünf Kilo zu viel auf den Hüften erhöhen das Risiko für Arthrose um 100 Prozent! In einem meiner nächsten Blogs werde ich mehr über das Thema Ernährung sagen und welche Vitalstoffe besonders positive Effekte aufs Knie haben.
Diese Sportarten sind zu empfehlen – im richtigen Maß
Apropos Überlastung der Knie – die ist natürlich ebenso bei allen sportlichen Aktivitäten unbedingt zu vermeiden. Knieschonende Sportarten sind übrigens Schwimmen, Radfahren, Gymnastik. Auch empfehlenswert: Wandern und Walking sind – hier muss auf gute Schuhe geachtet werden. Bedingt gelenkfreundlich: Skilanglauf oder Inline Skating. Hohe Belastungen müssen die Knie dagegen bei abrupten Bewegungsabläufen aushalten, etwa beim Handball, Fußball und Squash. Tennis auf dem Sandplatz, wo man rutschen kann, ist besser fürs Knie als auf harten Untergrund wie Teppich und Beton. Auch Joggen beansprucht die Knie sehr. Generell gilt: Nicht übertreiben. Ihre Knie werden es Ihnen danken!
Zurück